Ruedi Mumenthaler & Christof Suppiger | 28.10.2022
Vor einiger Zeit hat Ruedi in seinem Blog Männerherz Männer dazu aufgerufen, sich dem Yoga zu widmen, so wie es schon viele Frauen tun (Beitrag Yoga (auch) für Männer). Ob er sich Meditation oder Yoga widmet – die Männer sind immer krass untervertreten. Ähnlich geht es auch Christof, der sich mit dem Yoga-Lehrer Alexander fragte, wo denn die Männer in den Yoga-Klassen dieser Welt seien. Die beiden haben sich am Mannefest 2022 bei morgendlichen Yoga-Übungen getroffen. Und die Frage wurde nicht einfach gestellt, sondern aus ihr entstand die Idee, wirklich einen Yoga-Kurs für Männer anzubieten. Und so fand die Premiere am 20. September in Zürich im Kreis von 10 Männern statt. Einer von ihnen war Ruedi, der mittlerweile mit Christof zusammen im Männer Netzwerk Schweiz engagiert ist.
In unserem Yoga-Kurs stehen die Chakras im Zentrum. An jedem der sieben Abenden stellt Alexander ein Chakra und die Theorie dazu vor, anschliessend führt er uns durch Übungen, welche das Chakra stärken. Begonnen haben wir mit dem Wurzel-Chakra. Für mich, Ruedi, war der Stil etwas anders als beim sonst praktizierten Viniyoga. Nach einem Aufwärmen nahmen wir verschiedene statische Asanas ein, welche die Energie des Wurzel-Chakra stärken und für Stabilität sorgen. Nach eineinhalb Stunden und einer abschliessenden Atemübung waren wir ruhig, entspannt und fühlten uns in unserer Männlichkeit gestärkt.
Unsere Botschaft an die Männerwelt: Es tut uns und der Welt unglaublich gut, wenn wir achtsam und bewusst leben. Wenn wir uns nicht immer nur im aussen und an der Leistung orientieren, sondern in uns gehen und uns mit unseren Gefühlen und unserer Seele befassen. Brauchen wir wirklich erst einen Zusammenbruch, ein Burnout oder einen Herzinfarkt, um uns auf diesen Weg zu zwingen?
Für mich, Ruedi, ist Yoga neben Meditation mittlerweile ein Element meiner Lebenspraxis geworden. Es gibt mir das Gefühl, dass ich mir etwas Gutes tue. Ein Element ist die Beweglichkeit, die ich dabei übe. Als Mann, der in seiner Kindheit und Jugend Fussball gespielt und später längere Strecken gelaufen ist, bin ich etwas hüftsteif. Ich vermute, dass es noch vielen Männern so geht - und dass wir es im Alter bereuen, nicht früher etwas für unsere Beweglichkeit getan zu haben. Wenn ich 75jährige Yoga-Praktizierende sehe, die sich noch geschmeidig bewegen, würde ich jedem raten, möglichst bald mit Yoga zu beginnen.
Natürlich kannst du weiterhin Sport treiben, deine Ausdauer und Fitness trainieren. Das tut dem Körper auch gut. Aber beim Yoga und Meditieren lernst du, nicht vor Problemen (z.B. Stress) wegzulaufen, sondern ihnen aktiv zu begegnen. In der Meditation kannst du den Dingen auf den Grund gehen. Und jetzt das Beste für dich: das funktioniert auch in der Arbeitswelt! Und in der Partnerschaft! Du wirst ein besserer Mitarbeiter, ein besserer Chef und ein besserer Partner, wenn du bewusst und achtsam bist. Du wirst ruhiger, sicherer, glücklicher. Du gibst nicht anderen die Schuld und suchst den Fehler bei ihnen, sondern gehst zunächst in dich und siehst deinen Anteil an den Dingen. Du musst nicht gefallen, brauchst keine Anerkennung (nimmst sie aber gerne an, wenn sie kommt), musst nichts kompensieren. Aber Achtung: du wirst dir gewisse Dinge nicht mehr gefallen lassen. Du wirst nicht mehr Dinge tun, zu denen du gar nicht stehen kannst.
Als wir unsere Yoga-Matten zusammenrollten am Ende eines Yoga-Wochenendes, sagte eine Teilnehmerin: "Wenn dies alle auf der Welt machten, gäbe es Frieden." Sie meinte die Yoga-Praxis, das achtsame Beisammensein und den Aufenthalt in der Natur.
Also, liebe Männer: wie wäre es mit einem Beitrag zum Frieden? Mit einem Beitrag zu deinem Wohlbefinden?
Christof Suppiger (https://maenner-netzwerk-schweiz.ch/partner/suppi-kreis-kultur/)
und Ruedi Mumenthaler (https://maenner-netzwerk-schweiz.ch/partner/maennerwelten/)