Oktober 9

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Biocommunity – die Verbundenheit von „Menschen und Anders-als-Menschen“


Thomas Rüedi | 09.10.2025

Die Menschheit hat ihren Jahrmillionen alten und von Wohlbefinden gekennzeichneten Weg in eine der Spezies Mensch typischen Verbindung unter sich und mit der Mitwelt verloren.1

Wenn wir das Thema Verbundenheit in zwei Aspekten ganz grundlegend anschauen, können wir einerseits die übergeordnete Verbundenheit von „Menschen und Anders-als-Menschen“ - ein Begriff aus den sog. Indigenen Wissenschaften1- und damit die Bildung von in heutigen, dekoloniserten, wissenschaftlichen Untersuchungen benannten Biocommunities untersuchen, aber andererseits auch die Begriffe „Mentoren“ und „Heiler der Gesellschaft“ in einem neuen Kontext verstehen.

Diese allgemeine Auseinandersetzung und Sicht auf das Thema hat für uns Männer - wie auch für alle Frauen und anderen Geschlechtszugehörigkeiten - und für uns als Menschheit allgemein eine überragende Bedeutung und muss deshalb auch Inhalt eines eigentlichen, expliziten „Elderhood-Prozesses“ sein, der während unserer ganzen, zweiten Lebenshälfte erfolgt.

Der erste Aspekt, der sich bei der Spurensuche zum Thema meines neuen Buches „Elderhood, Alte&Weise-Werden“ gezeigt hat, betrifft die fundamental unterschiedliche Weltsicht von Indigenen Völkern und deren Vorgängerkulturen gegenüber einer durchschnittlichen, westlichen Weltsicht. Gemäss der Vision einer neu definierten Elderhood-Rolle - wie sie eigentlich in dieser Form schon seit urdenklichen Zeiten, Jahrmillionen von Jahren in Jäger&Sammler- und Indigenen Kulturen bis zum heutigen Tag gelebt wurde und wird - ist die Vermittlung einer lebendigen und tiefgründigen Form der Verbundenheit, als praktizierte Öffnung und Durchlässigkeit von Familien, Sippen und Nachbarschaften innerhalb einer Biocommunity im gleichzeitigen, gleichwertigen und lebendigen Austausch mit der umgebenden Landschaft und Natur von grösstem, allgemeinem Interesse für uns alle und eine der grossen, speziellen Aufgaben von werdendenEldersund Alten&Weisen schlechthin. Hier treffen wir eine Form der kulturellen Weisheit an, die mit dem Anthropozän, der überwiegend technokratischen Entwicklung der letzten 200-300 Jahren im Westen, samt der ursprünglichen Institution Elders, der sog. „Wisdomkeepers“ praktisch vollständig „über Bord geworfen“ worden ist.

Dies führt uns zum zweiten Aspekt von Qualitäten von Verbundenheit vermittelt durch Alte&Weise, bei der es - nach der Vermittlung einer klaren Vorstellung, was Elderhood heute sein soll und einer längeren Zeit der Praxis von individuellen Transformations-Prozessen durch „Elders in Fortbildung“ - um die soziale Transformation unserer heutigen, westlichen Gesellschaft geht. Sie stellt einen Teil einer „Elderhood-Vision“ dar, wo es darum geht zu verstehen, wie Alte&Weise bei nachhaltigen, lebensbejahenden Veränderungen innerhalb einer kränkelnden, westlichen Gesellschaft von allergrösstem Nutzen sind. Viele Wissenschaftler und Autoren - wie z.B. Abraham Maslow - sind der Meinung, dass soziale Rollen, z.B. in der Tätigkeit als Mentoren und „Heiler der Gesellschaft“, r unsere westliche Gesellschaft ganz speziell segensreich von entsprechend in einem Elderhood-Prozess gereiften und selbstverwirklichten Alten&Weisen ausgehen sollten - bzw. in dieser Form heute fast gänzlich fehlen.

Somit können wir sagen, dass der Wiederaufbau und Etablierung einer Gruppe von Alten&Weisen - Männer und Frauen - in sozialen, transformativen Prozessen im Zentrum unserer Kulturen im Westen einen wesentlichen Einfluss auf eine umfassende, ganzheitliche und nachhaltige Qualität der Verbundenheit zwischen Menschen und Nicht-Menschen haben.

So wollte ich beim Thema „Verbundenheit“ in dieser Form auch die Gelegenheit ergreifen, zwei Aspekte aus meinem frisch publizierten Buch Elderhood - neue, faszinierende Perspektiven für das Alt&Weise-Werden2einzubringen und damit hier auch mein Buch in dieser konkreten Form vorzustellen.

An dieser Stelle sind wir alle herzlich eingeladen, sich auch mit den tragenden und verbindenden Qualitäten von Elderhood zu beschäftigen.

Siehe dazu auch

1übersetzt aus dem englischen Werk von Darcia Narvaez, Four Arrows (Don Trent Jacobs), Eugene Halton, Brian S Collier, and Georges Enderle;Indigenous sustainable wisdom: first-nation know-how for global flourishing/ edited by. Description: New York: Peter Lang, 2019; ISBN 978-1-4331-6365-4 (hardback: alk. paper), ISBN 978-1-4331-6364-7 (paperback: alk. paper), ISBN 978-1-4331-6008-0Ebook

2https://www.ganzheitliches-institut-schweiz.ch/shop/buch-elderhood/


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