Patrick Pierer | 19.11.2022
Dieses Gedicht ist aus einer Kollaboration mehrerer Männer entstanden. Es ist inspiriert von Chaim Dunbars "Where are the men" und wird publiziert zum Weltmännertag 2022.
Wo sind die Männer?
Die sich nicht beklagen und unangenehmes bekriegen,
sondern sich auf jene Dinge ausrichten, die sie lieben.
Ihr Männer ohne Widerspruch zwischen Tat und Wort,
tretet hervor und lehret uns, bildet uns fort.
Helft Männern und Jungs,
den Verlorenen unter uns.
Zu kostbaren Momenten der Klarheit,
als Fundament einer lebenslangen Wahrheit.
Wo sind die Männer?
Selbstbewusst genug, um offen zu Irrtum zu stehen
ihn zuzugeben, auch wenn andere ihn übersehen.
Stark, gerade weil sie die Worte „Es tut mir leid“ sagen,
auch wenn sie dadurch keinen Vorteil davontragen.
Dieses sind Männern, die ich gerne kenne,
einer von ihnen zu sein, dafür ich brenne.
Rechtschaffende Männer, die sich selbst einen Sinn geben,
Bereit sind zu sterben für ihre Liebe und für das Leben.
Wo sind die Männer?
Mit besten Absichten, aber fernab von perfekt.
Ohne Rechthaberei, mit Ehrfurcht und Respekt.
Ihre Überzeugungen sind so stark, dass Feinde erschrecken.
Gerade weil sie keine Schwachstellen verstecken.
Sie bekunden ihre Liebe ganz offen der Welt,
mit einem Lächeln das selbst die Sonne in den Schatten stellt.
Mit offenen Armen, Händen und offenem Herz,
tragen sie Träume von Kindern behutsam vorwärts.
Wo sind die Männer?
Männer, die ihre Tage mit Meditation beginnen,
liebevoll die Erde und die Sonne besingen.
Die in unangenehmen Momenten erst recht bleiben,
Zu ihrer Freude stehen wie zu ihrem Leiden.
Männer, die sich dem Schwert der Wahrheit verpflichten
Und es gnadenlos gegen die eigenen Schatten richten
Demütig anerkennen, wer sie wirklich sind
und es heilen, ihr verletztes inneres Kind
Männer, die mutig eigene Wege gehen
und das grosse Ganze versuchen zu sehen.
Die jeden Tag aus sich heraus handeln
und damit sich selbst und ihr Umfeld verwandeln.
Wo sind die Männer?
Die das Weibliche achten, ehren und stützen,
den Raum halten und die Quelle des Lebens schützen.
Der Mutter Erde mit Wertschätzung begegnen
und aus ihrer Kraft heraus alle Wesen segnen.
Weise Männer, die spirituelle Fülle mehr schätzen als Geld,
für die nur der ehrliche Blick in den Spiegel wirklich zählt.
Die ihrer inneren Stimme folgen ohne Vorbehalt
und für sie einstehen, kompromisslos und ohne Gewalt.
Ja, wir sind Söhne von Vätern, die durch Abwesenheit glänzten,
Unerreichbar, verletzend unser Wachstum begrenzten.
Väter, die uns konkurrieren, misshandeln und schlagen.
Wir weigern uns, diese Geschichte weiterzutragen.
Ja, ich weigere mich, als Opfer zu handeln,
bin bereit, den Schmerz zu durchfühlen, zu wandeln.
Ich verzeihe meinen Ahnen und Vätern
Vorbei ist das Spiel von Opfern und Tätern.
Ich nehme mein Mannsein in die eigenen Hände,
verbinde mich mit Brüdern und ermögliche die Wende.
Gestalte mit ihnen meine Übergangsrituale,
werde weich und lös die verhärtete Schale.
Ich werde wieder frei, unabhängig und wild.
Bin in voller Verantwortung, mein eigen Vorbild.
Lerne neu, was es heisst, wirklich zu lieben.
Wir werden die sein durch die, Geschichte neu ward geschrieben.
Wo die Männer sind?
Ich bin hier
Wir sind hier