Christof Suppiger | 30.01.2025
Die Beziehung zwischen meinem Vater und mir hat sich von jahrzehntelangen Konflikten zu einer inspirierenden Begegnung gewandelt. Unsere früheren Differenzen – sei es in Weltanschauung oder Lebensstil – standen wie Mauern zwischen uns. Heute sind sie Brücken, die uns verbinden, gestützt durch unsere gemeinsamen Interessen und die Fähigkeit, Differenzen sportlich und konstruktiv zu reflektieren.
Ein Wendepunkt war das Kennen Lernen der Integralen Theorie und Lebenspraxis (Meditation, Yoga, Traumaheilung) und die damit erblühte jahrelange emanzipatorische Arbeit in der Männerbewegung, die unsere Gespräche von Konfrontation zu Kooperation transformierte. Diese Methoden haben uns geholfen, politische und persönliche Differenzen nicht als Hindernis, sondern als Wachstumschance zu begreifen. Im Aussen, im Innen. Vater, Sohn und heiliger Geist. Friedliche Stille, Lachen und das gemeinsame Geniessen von Momenten schaffen einen Raum des Glücks, getragen von gegenseitiger Anerkennung.
Die Kunst der Transformation: Von Mauern zu Brücken
Unsere Beziehung hat sich von einer Distanz durch unterschiedliche Weltanschauungen zu einem Raum voller Respekt gewandelt. Der Schlüssel? Gemeinsamkeiten entdecken, Unterschiede feiern – und ab und zu ein guter Grappa. Die IP-Methode hat uns geholfen, Differenzen als Chancen zu nutzen.
Mein Vater, mein Sparringspartner – Über die männliche Prägung
Mein Vater hat mich durch seine Gradlinigkeit und seine Liebe zur Tradition geprägt – oft herausfordernd, aber immer formend. Diese Einflüsse haben mich dazu inspiriert, eigene Werte wie Sparsamkeit und Suffizienz zu entwickeln.
Es geht auch ohne Zeigefinger – Werte für die nächste Generation
Was ich weitergeben möchte? Offenheit, Respekt und die Fähigkeit, Brücken zu bauen. Diese Werte stärken Beziehungen und bilden eine Basis für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Jugendliche brauchen Vorbilder, die zuhören und handeln, nicht nur reden.
Männer und andere Baustellen – Was die Jugend braucht
Jugendliche suchen nach authentischen männlichen Vorbildern, die Schwäche zeigen können, ohne die Stärke zu verlieren. Zuhören statt belehren, begleiten statt drängen – das schafft Vertrauen.
Fussabdrücke hinterlassen – am besten keine Schuhgröße 47
Ein bewusster Fußabdruck entsteht durch Handlungen, die Wandel und Verbindung fördern. Die IP-Methode und die Arbeit an emanzipatorischer Männlichkeit zeigen mir, wie lebensdienliche Entscheidungen positive Wirkung entfalten.
Integrativer Mann sucht Balance – Mein Vorbildanspruch
Ich möchte ein Vorbild für integrative Männlichkeit sein – Stärke und Empathie, Tradition und Wandel, Individualität und Gemeinschaft in Balance. Diese Verbindung schafft Räume, in denen Menschen und Beziehungen aufblühen können.
Ein Glas Grappa und viel Glück – Das Fazit
Heute ist unsere Beziehung ein Raum des Glücks – geprägt von lebendigem Austausch, friedlicher Stille und herzlichem Lachen. Unsere Gespräche sind nicht perfekt, aber authentisch und voller Respekt. Und ja, der Grappa hilft manchmal, die Dinge leichter zu nehmen.
Über den Autor Christof Suppiger
Christof Suppiger ist Gründungsmitglied des Männer Netzwerks Schweiz und setzt sich seit 1984 für den Wandel von patriarchal geprägten Strukturen zu einer kooperativen und integrativen Männlichkeit ein. In seinen Community Building Workshops fördert er die Entwicklung von echten zwischenmenschlichen Verbindungen, die auf Respekt und Empathie basieren. Als Facilitator arbeitet er im Team, um Kommunikationsbarrieren abzubauen und die Erfahrungen echter Gemeinschaft zu ermöglichen.
Herzensprojekt:
Community Building Workshops, die Männern und allen Geschlechtern die Chance geben, authentische Beziehungen aufzubauen – mit tiefer Sicherheit und Respekt. Leben ist Konflikt und Frieden und beginnt jetzt in mir, mit dir.