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No More Drama: Teil 1


Patrick Pierer | 01.07.2022 

Das Dramadreieck erkennen

„Ich habe alles versucht, und doch ist es nicht gut genug.“ Kennst du das? Egal was du tust, es scheint nicht zu reichen. So sehr du dich anstrengst, du landest immer wieder am gleichen Punkt. Es scheint, als würde uns ein geschickter Dämon immer wieder in die gleichen Situationen hineintricksen. Ja, sogar wenn dir deine Muster bewusst sind, verfällst du ihnen trotzdem immer wieder. Das passiert vor allem in der Beziehung zu anderen Menschen, oder? Und wir neigen dann dazu, den Fehler oder sogar die Schuld bei uns oder unserem Gegenüber zu suchen. Du kannst dir sicher sein, wenn solche Gefühle und Gedanken in dir sind, dann befindest du dich mitten im Dramadreieck.

Das Dramadreieck ist eine Sackgasse

Kennst du deine Muster, deine unbewusst wirkenden Glaubenssätze? Bist du der, der immer wieder verlassen wird? Wirst du in den entscheidenden Momenten im Stich gelassen? Wirst du immer wieder belogen und hintergangen, nicht wertgeschätzt, ausgenutzt oder sogar erniedrigt? Zweifelsohne lohnt es sich, hier genauer hinzuschauen. Denn jede Veränderung beginnt bei dir. Doch im Zusammenspiel von Menschen entwickeln sich Dynamiken, welche dir aus einer Ich-Perspektive verborgen bleiben. Diese Dynamiken können zu einer Sackgasse werden. Diese Sackgasse ist das Dramadreieck.

Was ist das Dramadreieck?

Beim Dramadreieck handelt es sich um ein psychologisches Modell aus der Transaktionsanalyse und es beschreibt ein Muster – eigentlich eine Geschichte – welche sich beinahe in jedem Märchen, jeder Erzählung und jedem Film wiederfindet. Dieses Muster ist somit so zentral, dass es unsere Gesellschaft und unsere Art zu verstehen und zu sehen fundamental prägt – und wir leben es in unseren eigenen Beziehungen. Es besagt, dass es in jeder Situation unter Menschen Rollen gibt, welche wir jeweils einnehmen.

Täter – Opfer – Retter

Im Dramadreieck gibt es immer drei Rollen: Den Täter, das Opfer und den Retter. Der Bösewicht, der die Jungfrau entführt und der Held, der sie rettet. Jocker – die Bevölkerung von Gotham City und Batman. Agent Smith, die Menschen in der Matrix und Neo. Die Liste an Beispielen liesse sich beliebig weiterführen. Nun, während das Dramadreieck in Geschichten offensichtlich ist, bleibt uns es uns in den eigenen Beziehungen oft verborgen. Wenn wir aber davon ausgehen, dass es in jeder Situation eine Täter-, eine Opfer- und eine Retterrolle gibt, entwickeln wir ein Gespür für diese Mechanismen. Wenn du diese Brille ab heute mitnimmst, wirst du die Rollen erkennen. Und du wirst merken, dass auch in einer Beziehung von zwei Personen alle drei Rollen mitspielen.

Das Dramadreieck erkennen

Welche Rolle nimmst du am liebsten ein? Neigst du zur Opferhaltung, gehst du in die Handlung als Täter oder rettest du andere? Und in welcher Beziehung hast du welche Rolle? Diese einfachen Fragen im Alltag mitzutragen fördert Erhellendes zu Tage. Wie oft habe ich schon erkannt, wie ich mich gerade in die Opferrolle begeben habe. Oder wie ich das Gefühl habe, ich müsse jemanden, sei es meine Partnerin, einen Mitarbeitenden oder die ganze Belegschaft retten. Und wie oft bin ich just im nächsten Moment selbst zum Täter geworden und habe mich mit Macht durchgesetzt.

No more Drama?

In den nächsten Tagen wirst du erkennen, zu welchen Rollen du in welcher Situation neigst. Und du wirst vielleicht auch erkennen, dass du die Rolle innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde wechseln kannst. Das Dramadreieck wird dir helfen, jene Dynamiken zu erkennen, welche immer wieder in diese gefühlten Sackgassen führen. Du wirst Ursachen dafür erkennen, weshalb du diesen Eindruck hast, dass es „wieder nicht gereicht hat“. Und du wirst dich fragen, was du dagegen tun kannst. Sollst du dich für eine Rolle entscheiden und bei dieser bleiben? Oder ist es vielleicht besser, die verschiedenen Rollen bewusst zu wechseln? Ich kann dir verraten, dass keine dieser Ansätze ein Weg aus der Sackgasse ist, aber dass es Möglichkeiten gibt. Diese erfährst du bald in Teil 2.

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