Peter Oberhänsli | 02.08.2022
"Es ist Zeit, dass die Alten das Feld für die Jungen räumen", sagt mir ein älterer Mann.
"Nein", sage ich "es ist Zeit, dass die Jungen ihre Wertschätzung an die Älteren geben, für den Weg den Ihr bereits gegangen seid."
Wir schauen einander in die Augen und lachen, verschmitzt und liebevoll.
Ist es nicht oft so, dass ein Konflikt da ist, zwischen den Generationen?
Kennst Du das aus Deinem Leben?
Etwas dass Du willst, für richtig hältst und dafür gehen möchtest und die Älteren stehen dem im Wege?
Etwas das Dir wichtig ist, und die Jüngeren wollen es verändern, zerstören?
Ich habe das oft erlebt, Eltern, Lehrerinnen, Lehrmeister.
Es ist ein Mangel an Vertrauen in die Jüngeren da.
Denn wir sind nicht als ein Stamm unterwegs, wo wir die Jungen sehen, was die Älteren geleistet haben und die Älteren sehen, wohin die Jungen gehen.
Und wir Jungen, wo ist unsere Wertschätzung für den Weg, die Arbeit, die Mühsal der Generationen vor uns?
Wir kritisieren, wir verurteilen.
Doch Wertschätzung fehlt oft.
Hier herrscht ein Ungleichgewicht.
Zeit uns alle zu besinnen, in Herz zu gehen und zu sehen.
Es ist Zeit für Neues, für die Neue Zeit, die Neuen Menschen.
"Ja, wir Älteren räumen alte Felder, die es nicht mehr braucht, damit die Jungen es anders, vielleicht besser machen können", sagt der ältere Mensch.
"Ja, wir Jungen bedanken und wertschätzen euch Älteren, für das was ihr getan habt, damit wir tun können, was wir tun", sagt der jüngere Mensch.
Die Jungen stehen auf den Schultern der Älteren, und werden eines Tages selber die Älteren sein.
Und vielleicht sollten wir bereits zu Lebzeiten, Rücken an Rücken stehen, um uns gegenseitig zu stützen, zu unterstützen und gemeinsam stärker zu sein.